So lange in meinem Kopf

Solange schon versuche ich zu beschreiben was in meinem Kopf vorgeht.
Dafür scheint es wohl nicht die richtige Sprache zu geben.
Ich mag die ganzen Farben beschreiben.
Die verschiedenen Schattierungen.
JA! Genau, die Schattierungen.
Viel wichtiger als die Farben.
Die Farben konkurrieren zuviel.
Lieber die Schattierungen.
Wie sie ineinander fließen und harmonieren.
All diese abstrakten Formen.
Und sie bewegen sich.
Schwimmen rhythmisch.
Nein, sie tanzen.
Einen langsamen Tanz.
Wiederkehrende Muster.
Ich glaube sie wollen mir etwas mitteilen.
Meine Gedanken versuchen mir etwas zu sagen.
Ein Paradoxon.
Jetzt bräuchte ich meine Gedanken das ich meine Gedanken verstehen könnte.
Selbst diese Gedanken gesellen sich zu den Formen in meinem Kopf.
Es entstehen ganz neue Formen.
Ich könnte jetzt versuchen zu beschreiben was in meinem Kopf vorgeht.

– sanados

Diese kleine harte Box

Ich bin die Vergangenheit.
Ich bin die Zukunft.
Nur die Gegenwart, die bin ich nicht.
Die Gegenwart hält mich gefangen.
Einsperrt in einer kleinen harten Box.
Aufgefüllt mit Realität.
In so einer Box kann ich nicht existieren.
All diese falsche Realität.
Nichts ist wie es ein soll.
Wer hat bloß diese Realität erschaffen.
Und warum hat dieser jemand dabei so viele Fehler gemacht.
Jetzt renne ich jeden Tag in die Zukunft.
So schnell ich kann.
Das ich bald auch die Gegenwart bin.
Aber ich muss schneller laufen.
Denn jeden Tag aufs neue hat schon wieder jemand so eine kleine harte Box hingestellt.
Und jeden Tag wieder werde ich in diese Box gezwängt.
– sanados

Finally

All this walking around.
Forward, backward.
Circles, yes, most times in circles.
Mile after mile.
After some time i found the way.
A straight line.
A long one.
I started running.
My shoes start to wear out.
I wonder how long they will last.
It’s been some time I’ve been running around.
Following the path in front of me.
Occasionally tried to break through the walls beside me.
Just to look down and continue on the path in front of me.
Left with some scratches on me.
Every now and then i find some water.
Even some food i managed to catch.
Just enough to stay alive.
Just enough to keep me on the track.
Only some miles more.
I try to tell myself.
Looking down this path.
Starring into an endless horizon.
Never asked how far i have to go.
Never dared to ask why i have to take this path.
I just know it is worth it.
What could be worth all of this?
Sweated my shirt long ago.
My trousers are worn out.
My hair and beard start to hinder me whilst walking.
Make me stumble and slow me down.
This long path in front of me.
And i am getting slower and slower.
Then i tripped and came to a halt.
Here I am now.
Kneeling and asking.
Is it really worth.
Then she took me in her arms and said:
“Finally you waited for me.”

– sanados

Schön oder echt

Als ich so da saß und der Sonne zusah.
Wie sie Schattenbilder auf meine Haut zeichnet und diese wandern lässt.
Diese bewegten Zeichnungen wirken etwas verspielt.
Perfekt vollendet durch den Wind.
Unglaubliche Harmonie.
Ein Tanz von nicht endender Schönheit und Reinheit.
Und es war eine Winternacht.
Die Sonne war eine Laterne.
Die Schattenbilder waren Vergänglichkeit.
Meine Haut waren Träume.
Verspielt war der Hohn.
Perfekt war das Morbide.
Der Wind war die Realität.
Unglaublich waren die Menschen.
Die Harmonie war Gleichmut.
Tanz war Verfall.
Schönheit war Schmerz.
Und Reinheit …
Reinheit wurde zur Reinheit
– sanados

Der letzte Tag

Es wird der letzte Tag sein.
Es wird mein letzter Tag sein.
Es wird unser aller letzter Tag sein.
An diesem Tag werden wir verschwinden von der Erdoberfläche.
Ausgelöscht aus allen Geschichtsbüchern, gemeinsam mit den Geschichtsbüchern.
Vergessen werden all unsere Andenken.
Verfallen werden all unsere Errungenschaften.
Liebe und Hass vereint in Vergessenheit.
Der Tag an dem die letzte Träne fließt.

– sanados

Erinnerungen an jetzt

Ich erinnere mich an ihr Lächeln vor einem Monat.
Wie ich aufwachte und in ihre glänzenden Augen gesehen habe.
Mit diesem unbeschreiblichen Lächeln.

Ich erinnere mich an ihr Lächeln noch vor zwei Wochen.
Wie sie sich sanft und langsam in der Morgensonne räkelte.
Und sich verschlafen wieder unter der Decke versteckte.

Jetzt wache ich auf und starre an die Decke.
Spiegelungen der Sonne zeichnen Geschichten auf die weiße Fläche.
Doch irgendwie fehlt den Geschichten der Reiz und Tiefe.
Erinnere ich mich doch an die vergangen Tage.
Etwas fehlt, das fühle ich.
Rastlos, ruhelos.
Ich drehe mich zur Seite.
Das ist es wieder!
Dieses wundervolle Lächeln.
Dieser Glanz in ihren Augen.
So wie vor einem Monat,
so wie vor zwei Wochen.
So wie jeden Tag.

– sanados

Journey in your head

Listening to the waves on the beach
is like beginning a journey in your head.
Close your eyes and you get carried away.
To places you are eager to go.
Sometimes right back home.
Sometimes to find yourself
at the very same place
where you just closed your eyes.
– sanados