Offensichtlich keine Hoffnung

Offensichtlich keine Hoffnung

Wir treffen am Einsatzort ein.
Wir werden von der Tochter empfangen.
Wir lesen aus ihren Augen.
Beinahe gleichzeitig treffen wir auf Sohn und Enkel.
Auch in ihren Augen lesen wir.
Endlich bei der Patientin versorgen wir sie
und lesen in ihren Augen.
Der endlich eingetroffenen Arzt untersucht die Patientin
und schreibt eine Einweisung in das Krankenhaus.
Wir lesen auch in seinen Augen.
Im Krankenhaus angekommen übergeben wir die Patientin.
Wir lesen in den Augen des Krankenhauspersonales.
Wir fahren wieder auf die Dienststelle.
Zwei Tage später hören wir was wir bereits in den Augen lasen.
Wieder ein Patient für den wir nichts mehr tun konnten.
– sanados

Liebe ist nicht Liebe

Wenn Du sagst das Du mich liebst,
schenke ich dem keine Beachtung.
Liebe ist nicht mehr Liebe.
Liebe ist nicht was es einmal war.
Wenn man etwas einen Namen gibt,
bedeutet das nicht das es auch so heisst.
Oder das es morgen noch so heisst.

Wenn du von Liebe sprichst,
so sprichst du von der Gegenwart.
Doch wenn ich in deine Augen sehe,
erzählen sie mir die Zukunft.
– sanados

Neben dem Feuer

Neben dem Feuer

Neben dem Feuer stehen.
Hinein blicken in das Lodern der Flammen.
Die Wärme spüren die davon ausgeht.
Die Augen schliessen und das Knistern hören.
Noch einmal träumen.
Noch einmal erinnern.
Dann einen Schritt nach vorne machen.
Und sich vom Feuer verzerren lassen.
– sanados

Mein Herz

Mein Herz!

Mein Herz schmerzt.
Und ich frage mich warum!
Niemand hat mich verletzt.
Niemand hat mir Leid zugefügt.
Und trotzdem schmerzt mein Herz.
Es brennt, es drückt.
Es läßt mich nicht in Ruhe.
Es drängt mich etwas zu tun.
Es drängt mich!
Doch zu was drängt es mich?
Soll ich etwas sagen?
Soll ich etwas tun?
Soll ich wohin gehen?
Mein Herz drängt mich!
Und am Abend wenn ich mit offenen Augen im Bett liege,
schmerzt mein Herz wieder und drängt mich!
Und ich weiß was es will!
Ich weiß was ich zu tun habe!
Aber ich habe mir das selbst noch nie eingestanden!
Du weißt was ich zu tun habe!

– sanados

Ich sehe dich schlafen

Ich sehe dich schlafen.

Ich sitze neben dem Bett.
Und sehe zu dir rüber.
Wie du daliegst.
Die Augen geschlossen.
Den Polster in den Armen.
So ruhig, so friedlich.
Hin und wieder bewegst du dich leicht.
Nur ein wenig, ganz sanft.
Streichst mit der Hand über den Polster.
So zart und lieblich.
Ich hoffe du träumst süss.
Du siehst aus wie ein Engel.
Gute Nacht mein Engel.
– sanados

Der Wasserspiegel

Der Wasserspiegel

Sieh den Wasserspiegel.
Wie er ruhig daliegt.
Diese sanfte Oberfläche.
Diese Ruhe und Gelassenheit.
Das Licht bricht sich darin.
Man kann den Himmel durch Ihn erkennen.
Ich werde den Wasserspiegel nicht mehr durchbrechen.
Nie mehr!
Doch nun verschwimmt der Wasserspiegel vor meinen Augen.
Ich habe zuwenig Luft um noch klar sehen zu können.
In diesem Fall ist es gut das ein Mensch unter Wasser nicht atmen kann.
– sanados

Sieh mir in die Augen

Sieh mir in die Augen

Sieh mir in die Augen und sage mir was Du siehst?
Siehst Du Hoffnung in meinen Augen?
Oder vielleicht Zufriedenheit?
Wenigstens Unzufriedenheit?
Siehst Du Liebe oder Hass?
Findest Du Vertrauen in meinen Augen?
Nein?
Was siehst Du in meinen Augen?
Siehst Du nichts in meinen Augen?
Warum siehst Du nichts in meinen Augen?
Du mußt etwas sehen.
Ich selbst habe schon so viel gesehen in meinem Leben.
Du hast recht.
Ich habe so vieles gesehen, das nie ein Mensch sehen sollte.
– sanados

Es darf nicht sein

Es darf nicht sein!

Du liegst in meinen Armen.
Hälts Deine Augen geschlossen.
Denkst an gar nichts.
Fühlst Dich wohl.
Fühlst Dich geborgen.
Du genießt den Augenblick.
Hoffst er geht nie vorbei.
Kuschelst Dich noch näher ran.
Schläfst in meinen Armen ein.
Träumst sanft.
Dann wachst Du auf.
Stehst auf und gehst.
Kein Blick zurück.
Nur eine Träne in Deinen Augenwinkeln.
Es darf nicht sein!
– sanados

Einfach nur hier sitzen

Einfach nur hier sitzen!

Einfach nur hier sitzen
und Dich ansehen.
Einfach nur hier sitzen
und Dich berühren.
Einfach nur hier sitzen
und in Deinen Augen versinken.
Einfach nur hier sitzen
und Dich im Arm halten.
Einfach nur hier sitzen
und Dich küssen.
Einfach nur hier sitzen
und mich daran erinnern,
an die Zeit in der Du da warst!
– sanados

Immer noch da

Immer noch da

Ich bin immer noch da.
Immer noch betrachte ich die Sterne.
Immer noch trage ich Hoffnung in mir.
Sehe die Welt durch eigene Augen.
In strahlendem Licht.
Ich kann noch träumen.
Versinken in einer anderen Welt.
Ich möchte das nicht verlernen.
Ich möchte mich in einigen Jahren
Noch immer sagen hören:
„Ich bin immer noch da!“
– sanados

Entkommen von Dir

Entkommen von Dir

Egal wie sehr Du mir weh tust,
ich komme nicht weg von Dir.
Ich scheine Schmerzen ertragen zu könne,
die unmenschlich sind.
Tritts Du auch noch so oft nach mir.
Ich bin gefangen in Deinen Augen.
Gefangen in meinen Gedanken.
Ich musste Dir erst weh tun,
dass ich von dir lassen kann.
Das ich wieder frei bin.
Frei von hoffnungslosen Gedanken.
Vielleicht habe ich Dich endlich ganz verloren.
Vielleicht komme ich jetzt endlich weg von Dir.
Vielleicht glaube ich das wirklich!
– sanados

Musik bewegt

Musik bewegt

Oft liege ich mit offenen Augen in meinem Bett.
Höre Musik.
Egal was kommt, was kommen mag.
So bleibt mir meine Musik.
Einfach abschalten, die Melodie genießen.
Tief vom Text berührt zu werden.
Es gibt so viele Lieder mit Hintergrund.
Mit wirklichem Inhalt.
Und jedes Lied erzählt mir eine Geschichte.
Und mit jedem Lied verbinde ich eine Geschichte.
Mit jedem Lied erwacht ein bereits toter Teil von mir wieder zum Leben.
Musik beruhigt und heilt.
Sie bringt mich zu Nachdenken.
Wie Robert Miles schon gesungen hat:
„Music was my first love and it will be my last!“
Für so manches Lied lasse ich alles stehen.
Bei so manchem Lied verschwindet alles andere.
Diese Lieder tragen mich hinüber.
Hinüber in meine Welt.
Meine Traumwelt.
Noch nichts hat mich je so berührt als ein gutes Lied.
Oft nicht einmal ein ganzes Lied.
Meist einfach nur ein bestimmter Rhythmus im Lied.
Oder eine Phrase die zum Nachdenken anregt.
Und wenn ich dann irgendwo bin und ins Nichts sehe,
kommen sie zurück, meine Lieder.
In Gedanken immer bei mir.
Sie helfen mir in schweren Situationen.
Sie richten mich wieder auf.
Dabei ist nicht einmal die Musikrichtung ausschlaggebend.
In beinahe jeder Stilrichtung finde ich Lieder für mich.
Sie jagen mir einen angenehmen Schauer über den Rücken.
Und entführen mich wieder in meine Welt.
– sanados