Für immer verloren!

Wenn jemand stirbt verliert, man mehr als diesen einen Menschen.
All sein Wissen geht verloren.
All seine Erinnerungen.
All die Menschen, die diese Person geliebt und verloren hat.
Wenn jemand stirbt, dann sterben in Wahrheit mehr Menschen mit ihm.
Er nimmt mit sich, die letzten Gedanken an, bereits von uns vergessene, Menschen.
Wenn ich einen geliebten Menschen verliere,
trauere ich nich nur um diese Person.
Nein,
auch um all diejenigen,
an die sich jetzt niemand mehr erinnert.

Verstummen

Leiser werden.
Gedanken für mich behalten.
All diese Wünsche und Vorstellungen einsperren.
Für immer.
Verstecken hinter einer Maske.
Gebaut aus vorgespielter Stärke.
Verkleidet mit getrickster Unverwundbarkeit.
Ausgeschmückt mit Sarkasmus.
Verfeinert mit einem Hauch von Mystik.
Befestigt durch irrelevante Beschäftigungen.
Um abzulenken von all dem was wichtig für mich ist.
Um frei zu geben.
Loslassen und doch hoffen.
Aufgeben, für eine andere Person.
– sanados

Der Tag an dem die Maschinen weinen

Wir bauen Maschinen die uns Arbeit abnehmen.
Wir entwickeln Maschinen die uns das Denken erleichtern.
Wir entwerfen Maschinen die uns Entscheidungen abnehmen.
Wie lange wird es noch dauern bis wir Maschinen Gedanken geben.
Schaffen wir es Gefühle in Ihnen zu wecken?
Wenn ja,
vielleicht schaffen wir es das sie lachen.
Das sie glücklich sind.
Zumindest für eine kurze Zeit.
Bis zu dem Tag an dem sie weinen.
Vielleicht ist es weil sie um uns weinen,
vielleicht ist es weil sie wegen uns weinen.
So oder so, es wird unser letzter Tag sein.
– sanados

Die Autofahrt

Wie die Felder am Fenster vorbei ziehen.
All die neuen Eindrücke die man am Steuer verpasst.
Die Welt beobachten.
Ich mache es mir auf der Rückbank gemütlich.
Füsse ausstrecken und zurückfallen lassen.
Ein schönes Gefühl.
Eine sehr angenehme Reise.
Ohne sich auf die Strasse zu konzentrieren.
Einfach die Gedanken schweifen lassen.
Die Augen schließen und auf eine Reise gehen.
Nur das Herz blutet noch immer.
Es war eine gute Idee von dem Fahrersitz
auf die Rückbank zu klettern.
– sanados

Alt

Alt genug, daß ich meine Freunde nicht meinem Schmerz belästige.
Alt genug, um nicht unkontrolliert in Tränen auszubrechen.
Alt genug, um zu lachen trotz meiner Gedanken.

Bald zu alt, um meinen einzigen Traum umzusetzen.
Bald zu alt, um meinen einzigen Wunsch zu realisieren.
Bald zu alt, um noch Hoffnung zu haben.

Ich bin zu alt, um in einer Traumwelt zu leben.
Zu alt, um unrealistische Vorstellungen zu haben.
Zu alt, als das ich einfach zum Telefonhörer greifen könnte.
– sanados

So lange in meinem Kopf

Solange schon versuche ich zu beschreiben was in meinem Kopf vorgeht.
Dafür scheint es wohl nicht die richtige Sprache zu geben.
Ich mag die ganzen Farben beschreiben.
Die verschiedenen Schattierungen.
JA! Genau, die Schattierungen.
Viel wichtiger als die Farben.
Die Farben konkurrieren zuviel.
Lieber die Schattierungen.
Wie sie ineinander fließen und harmonieren.
All diese abstrakten Formen.
Und sie bewegen sich.
Schwimmen rhythmisch.
Nein, sie tanzen.
Einen langsamen Tanz.
Wiederkehrende Muster.
Ich glaube sie wollen mir etwas mitteilen.
Meine Gedanken versuchen mir etwas zu sagen.
Ein Paradoxon.
Jetzt bräuchte ich meine Gedanken das ich meine Gedanken verstehen könnte.
Selbst diese Gedanken gesellen sich zu den Formen in meinem Kopf.
Es entstehen ganz neue Formen.
Ich könnte jetzt versuchen zu beschreiben was in meinem Kopf vorgeht.

– sanados

Was es sein sollte

In dem Leben gefangen.
Rotierend um mich selbst.
Vergessend herumirrend.
Schwebend in sinnlosen Belangen.

Ein Versuch auszubrechen.
Glaube an eine Zukunft.
Doch ich erwische mich dabei,
hofnungsvolle Gedanken zu erstechen.

Habe nach einem aufregendem Dasein das Verlangen.
Träume von ergeignisreichem Abenteuern.
Bereit alles zu versuchen.
Es scheint es bleibt ein verlorenes Unterfangen.
– sanados

Tick, tack

Das Ticken der Uhr.
Absolute Stille.
tick, tack.

Verschwimmt in meinen Gedanken.
Erzählt eine Geschichte.
Doch niemand hört zu.

Niemand?
Ich lausche der Geschichte.
Eine Geschichte ohne Ende.
Ohne Anfang.
So monoton, so aufregend.

Tick, tack.
Ich blicke zur Uhr.
Tick, tack.
Sie lacht mich aus und meint:
“Warum siehst du mich an?
Ich kann dir nicht sagen wie spät es ist.”

Die Uhr hat Recht.
Ich blicke wieder weg und weiß es ist Zeit.
– sanados