Er hatte nie verstanden …

Es ist Kunst!
So verstand er es.
Es kann nur Kunst sein.
Daran glaubte er fest.
Was sollte es sonst sein?
So unverstanden, so ungreifbar.
Das ist Kunst, stellte er erregt fest.
Mit glänzenden Augen betrachtete er sie.
Etwas so Schönes.
Etwas so Neues.
Mit Samthandschuhen trug er sie herum.
Bestaunte sie und verlor sich darin.
Erschreckt, warf er sie fort.
Als er merkte, wie sehr sie ihn einnahm.
Grausame Kunst, dachte er.
Was machst du mit mir?
Und misstrauisch starrte er sie an.
Aus sicherer Entfernung beobachtete er sie jetzt.
Auch wenn die Kunst noch öfter nach ihm rief.
Doch auch Kunst hat nicht endlos Energie.
Sie wollte sich nicht nur verteidigen.
Sie wollte erlebt,
sie wollte gelebt werden.
Er merkte nicht, dass sie sich immer weiter zurück zog.
Sie sich vor ihm zu verstecken begann.
Ja, die Kunst hatte Angst vor ihm.
Aber sie flüchtete nicht.
Sie trat nur langsam,
resignierend,
den Rückzug an.

Er hatte nie verstanden, dass es Liebe war.