Er hatte nie verstanden …

Es ist Kunst!
So verstand er es.
Es kann nur Kunst sein.
Daran glaubte er fest.
Was sollte es sonst sein?
So unverstanden, so ungreifbar.
Das ist Kunst, stellte er erregt fest.
Mit glänzenden Augen betrachtete er sie.
Etwas so Schönes.
Etwas so Neues.
Mit Samthandschuhen trug er sie herum.
Bestaunte sie und verlor sich darin.
Erschreckt, warf er sie fort.
Als er merkte, wie sehr sie ihn einnahm.
Grausame Kunst, dachte er.
Was machst du mit mir?
Und misstrauisch starrte er sie an.
Aus sicherer Entfernung beobachtete er sie jetzt.
Auch wenn die Kunst noch öfter nach ihm rief.
Doch auch Kunst hat nicht endlos Energie.
Sie wollte sich nicht nur verteidigen.
Sie wollte erlebt,
sie wollte gelebt werden.
Er merkte nicht, dass sie sich immer weiter zurück zog.
Sie sich vor ihm zu verstecken begann.
Ja, die Kunst hatte Angst vor ihm.
Aber sie flüchtete nicht.
Sie trat nur langsam,
resignierend,
den Rückzug an.

Er hatte nie verstanden, dass es Liebe war.

Verstummen

Leiser werden.
Gedanken für mich behalten.
All diese Wünsche und Vorstellungen einsperren.
Für immer.
Verstecken hinter einer Maske.
Gebaut aus vorgespielter Stärke.
Verkleidet mit getrickster Unverwundbarkeit.
Ausgeschmückt mit Sarkasmus.
Verfeinert mit einem Hauch von Mystik.
Befestigt durch irrelevante Beschäftigungen.
Um abzulenken von all dem was wichtig für mich ist.
Um frei zu geben.
Loslassen und doch hoffen.
Aufgeben, für eine andere Person.
– sanados

Tränen

Tränen

Tränen laufen Dein Gesicht herunter.
Du versuchst sie zu verstecken.
Doch ich habe sie längst gesehen.
Wusste das sie da waren.
Noch bevor ich sie sah.
Du befreist Dich von den Schmerzen.
Du befreist Dich von Deinen Träumen.
Du hasst Dich selbst.
Möchtest nicht mehr weinen.
Einfach alles in Dich hineinfressen können.
Nur nicht mehr weinen müssen.
Und doch beweißt Du Größe.
Nicht mehr viele können noch weinen.
Und vor allem gehört es zu Deinem Wesen.
Es ist ein Teil von Dir.
Und macht Dich aus.
– sanados

Ein Abschiedsbrief

Ein Abschiedsbrief

Ach wie schön sind doch Träume!
Nicht tauschen möchte ich Sie gegen bares Geld.
In meinen Träumen bin ich jemand.
In meinen Träumen ist meine Fantasie Realität.
In meinen Träumen kann ich mich wohlfühlen.
In meinen Träumen kann ich mich verstecken.
In meinen Träumen leben meine Wünsche.
In meinen Träumen lebe ich.
Ich werde jetzt lange träumen.
– sanados